Die Orgel im Dialog: Bach und Corelli

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Mo. 31.03.2025, 19.30 bis 20.30 Uhr
Peterskirche, Peterskirchplatz 7, 4051 Basel
Zum 340. Geburtstag von J. S. Bach
Leila Schayegh, Barockvioline
Jörg-Andreas Bötticher, Orgel


Die Konzertsaison in der Peterskirche wird traditionell mit einem Konzert zum Geburtstag von Johann Sebastian Bach eröffnet, das sich speziellen Aspekten seines musikalischen Schaffens widmet. Dieses Jahr steht die Beziehung zu seinem berühmten italienischen Zeitgenossen, Arcangelo Corelli im Fokus.
Johann Sebastian Bach ist nie über die Grenzen Mittel- oder Norddeutschlands hinaus gereist. Und doch hat er wie kaum ein anderer die Musik seiner europäischen Zeitgenossen studiert und deren Schreibweise assimiliert. Dabei ging es ihm nicht nur um Kontrapunkt oder formale Fragen, sondern auch um die besondere Kunst, Melodien zu verzieren, wie man sie in Corellis Violinsonaten vorfindet. Einige typischen melodischen Figuren in Bachs Werken stehen mit diesen Sonaten in direkter Verbindung. Durch die Gegenüberstellung der beiden Giganten– auf der Orgel und mit der Barockvioline – möchte das Programm neue Einblicke in deren bis heute zutiefst berührende, unterschiedliche Tonsprache ermöglichen.

Eintritt frei, Kollekte
Detailliertes Programm und weitere Informationen unter www.orgelmusik-stpeter.ch

Zu den Musizierenden
Leila Schayegh
gilt heute als einer der wichtigsten Namen in der internationalen Alten Musikszene. Auf der Bühne besticht sie durch eine grosse Expressivität und Energie, mit der sie das Publikum in ihr Spiel hineinzuziehen weiss. Ihr Repertoire reicht von den ersten Anfängen der Violinliteratur um 1600 in tiefer Brusthaltung bis weit in die Hochromantik hinein. Nebst dem Kernrepertoire um Bach, Vivaldi, Mozartoder Brahms setzt sie sich gerne für Werke ein, die zu Unrecht im Schatten der heute bekannten Namen stehen. So legte sie 2017 eine vielbeachtete CD mit den Sonaten von Carlo Farina vor und beendete 2020 zusammen mit La Cetra Basel die Gesamtaufnahme der Concerti von Jean-Marie Leclair, die enthusiastisch aufgenommen wurde und massgeblich dazu beigetragen hat, das Repertoire einem breiteren Publikum bekannt zu machen.
Als Solistin ist die international gefragte Künstlerin auf den Bühnen der grossen Festivals zu hören und leitet als Gast sowohl Ensembles für Alte Musik als auch moderne Orchester. Einladungen erfolgen beispielsweise vom Freiburger Barockorchester, Barokkanerne Oslo, dem Barockorchester Bogotà, der Tafelmusik Toronto, dem Australian Brandenburg Orchestra oder der Juilliard School New York. Kammermusikalische Zusammenarbeit verbindet sie mit Musikern wie den Cembalisten und Dirigenten Jörg Halubek und Vaclav Luks, ihrer Kollegin Amandine Beyer, dem Pianisten Christoph Berner, sowie Sängern wir Christoph Prégardien, Stephan MacLeod oder Lionel Meunier. 2019 gründete Leila Schayegh ihr eigenes Ensemble La Centifolia, mit welchem sie ihre Programme bis zur Orchesterbesetzung erweitert.
Schayeghs Aufnahmen werden regelmässig preisgekrönt – zu den Auszeichnungen zählen mittlerweile mehrfach der Diapason de l’année,der Diapason d’Or, der Editor’s Choice von Grammophone sowie die Bestenliste des Deutschen Schallplattenpreises. 2024 wurde sie zudem mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet.
Ihre Kenntnisse und Erfahrung gibt Leila Schayegh seit 2010 als Professorin an der Schola Cantorum Basiliensis weiter, wo sie als Nachfolgerin von Chiara Banchini eine Klasse für Violine in alter Mensur leitet und ihre Erfahrung an eine jüngere Generation weitergibt: eine grosse Expressivität basierend auf einer umfassenden Kenntnis der historischen Quellenlage.

Jörg-Andreas Bötticher ist Professor für Cembalo und Generalbass an der Schola Cantorum, Organist an der Predigerkirche Basel und künstlerischer Leiter der „Abendmusiken in der Predigerkirche“. Bötticher konzertiert als Solist und mit verschiedenen Ensembles, u.a. Altberg (Polen) und Voces suaves (Basel). Er publizierte zu den Themen Generalbass, Musikästhetik und zum Kantatenoeuvre Bachs. Seine CD-Aufnahmen dokumentieren sein Interesse für selten gehörte Komponisten, wie z.B. Alessandro Poglietti, Michelangelo Rossi und Gottlieb Muffat, Carlo Zuccari, Gaspard Fritz, sowie die jüngsten Einspielungen wie „Balthasar Erben“ (Abendmusiken Basel) oder „Come tomy Garden“ (Voces Suaves).
Verschiedene CDs wurden mit einem Diapason d’or ausgezeichnet, so u.a. die Einspielung der Sonaten für Violine und obligates Cembalo von J.S. Bach (zusammen mit Chiara Banchini) wie auch die Triosonaten von Caldara (zusammen mit Leila Schayegh und Amandine Beyer). Zusammen mit Elam Rotem betreut er die viel beachtete Webseite earlymusicsources.com. 2020 wurde er für seine langjährige Tätigkeit zwischen Forschung und Musikpraxis mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

www.jaboetticher.ch
Kontakt: Ekaterina Kofanova