Gott ist Mensch geworden: durch Eltern, die ihr Neugeborenes in einem Stall, in einer Höhle, auf freiem Felde gar bergen mussten. Eine Geburt in Armut, die Besucherinnen und Besucher anzog: Arme und Reiche, Hirten und Könige fanden zur Krippe. Den einen wurde der Weg durch Engel gewiesen, den anderen leuchtete ein Stern. Die Weihnachtsgeschichte ist voller vertrauter Akteure und Symbole, und noch heute sucht sie sich einen Weg zu unserem Herzen. Was aber, wenn man alleine ist? Keine Familie hat? Wenn der Partner oder die Partnerin vor kurzem gestorben ist? Oder eine Beziehung zerbrach? Was, wenn man partout keine Pläne machen möchte für den Heiligen Abend, weil man nicht weiss, wie man seelisch, gesundheitlich drauf sein wird, wenn die andern feiern? Wer in der stillen Nacht in den eigenen vier Wänden der Stille entfliehen möchte, der komme doch zu unserer Offenen Weihnachtsfeier am Münster. Im Münstersaal im Bischofshof wird der Tisch feierlich gedeckt sein. Alte und Junge kommen zusammen, manche von ihnen alleine, andere bringen noch jemanden mit. Manche kennen sich aus vergangenen Jahren und freuen sich schon im September darauf. Andere sind zum ersten Mal dabei. Kurzentschlossen kommen sie, haben es vielleicht am Morgen noch gar nicht gewusst, dass sie am Abend im schönsten Saal der Stadt Heiligabend erleben werden. Was gibt es ausser einem Festessen? Klassische Musik (Cello und Klavier), eine Geschichtenteilete, Weihnachtslieder, und vor allem Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie müssen sich nicht anmelden. Auch die Hirten, auch die Könige erschienen unangemeldet.
Kontakt: Pfrn. Caroline Schröder Field