Im 98. Lebensjahr ist Werner Carl Schatz-Gelzer am 11. Februar verstorben.
Benedict Schubert
In Basel aufgewachsen, studierte er hier und in Paris Theologie. Er wurde Pfarrer in der deutschsprachigen Gemeinde in Vevey; während dieser Zeit vertiefte er seine theologischen Kenntnisse an der Genfer Fakultät bis zur Promotion, die er schliesslich von Basel aus abschloss. Er entdeckte in zukunftsweisender Weise den Dialog mit dem Islam als Thema, das ihn sein Leben lang intensiv begleitete. 2007 und 2010 veröffentlichte zwei Bücher zum christlich-muslimischen Dialog. Das erste unter dem Titel «Kommt zu einem Wort, das uns und euch gemeinsam ist», das zweite, eine «praktische Anleitung» überschrieb er mit der Koransure: «Streite mit ihnen auf die beste Art.» Damit gab er zu erkennen, dass es für ihn kein Widerspruch war, tiefe Freundschaften einzugehen, ein respektvolles Gespräch zu pflegen mit, zu lernen von und sich einzusetzen für Menschen, ohne dass er deren Überzeugungen in allem hätte teilen müssen.
Von 1963 bis zu seiner Pensionierung 1989 war Werner Schatz Pfarrer an der Peterskirche; er gehörte zu den prägenden, durchaus auch kontroversen Stimmen der Evangelisch-reformierten Kirche. Während seiner Zeit in der Peterskirche engagierte er sich dafür, dass die Silbermann-Lhôte-Orgel eingebaut und die Kanzel von einer hinteren an die vorderste Säule versetzt wurde. Damit wurde die ursprüngliche Ausrichtung der Kirche zur aufgehenden Sonne wieder sichtbar gemacht. Das war für ihn auch theologisch von Bedeutung. In seiner grossen Offenheit gegenüber anderen Konfessionen und Religionen war er ein reformierter, von Karl Barth geprägter Theologe, der den Glauben an den auferstandenen Christus reflektieren und klug darüber Rechenschaft geben wollte.
Im Ruhestand freute er sich über seine wachsende Familie. Seine Frau Lea, die ihm seit der Jugendzeit eine wichtige Weggefährtin war, und er hatten drei Töchter; dazu kamen sechs Enkel- und fünfzehn Urenkelkinder. Endlich kam er dazu, Arabisch zu lernen, um den Koran selbst im Original zu lesen. Ehrenamtlich widmete er sich als Islam-Beauftragter der Kirche erneut dem konstruktiven Dialog mit muslimischen Partner:innen. Er pflegte ihn in persönlichen Beziehungen und in öffentlichen Veranstaltungen, organisierte und hielt Kurse zur Einführung in den Islam und setzte sich dafür ein, dass eine muslimische Begräbnisstätte errichtet wurde.
Nach dem Tod seiner Frau vor sieben Jahren zog Werner Schatz sich zunehmend zurück. In der hebräischen Bibel ist es ein Zeichen für Segen, wenn jemand sich «alt und lebenssatt» verabschieden darf. Ich vermute, dass Werner Schatz sich selbst am Ende so sah. Wir behalten sein segensreiches Wirken in würdigender Erinnerung.
Benedict Schubert, Pfarrer an der Peterskirche
Von 1963 bis zu seiner Pensionierung 1989 war Werner Schatz Pfarrer an der Peterskirche; er gehörte zu den prägenden, durchaus auch kontroversen Stimmen der Evangelisch-reformierten Kirche. Während seiner Zeit in der Peterskirche engagierte er sich dafür, dass die Silbermann-Lhôte-Orgel eingebaut und die Kanzel von einer hinteren an die vorderste Säule versetzt wurde. Damit wurde die ursprüngliche Ausrichtung der Kirche zur aufgehenden Sonne wieder sichtbar gemacht. Das war für ihn auch theologisch von Bedeutung. In seiner grossen Offenheit gegenüber anderen Konfessionen und Religionen war er ein reformierter, von Karl Barth geprägter Theologe, der den Glauben an den auferstandenen Christus reflektieren und klug darüber Rechenschaft geben wollte.
Im Ruhestand freute er sich über seine wachsende Familie. Seine Frau Lea, die ihm seit der Jugendzeit eine wichtige Weggefährtin war, und er hatten drei Töchter; dazu kamen sechs Enkel- und fünfzehn Urenkelkinder. Endlich kam er dazu, Arabisch zu lernen, um den Koran selbst im Original zu lesen. Ehrenamtlich widmete er sich als Islam-Beauftragter der Kirche erneut dem konstruktiven Dialog mit muslimischen Partner:innen. Er pflegte ihn in persönlichen Beziehungen und in öffentlichen Veranstaltungen, organisierte und hielt Kurse zur Einführung in den Islam und setzte sich dafür ein, dass eine muslimische Begräbnisstätte errichtet wurde.
Nach dem Tod seiner Frau vor sieben Jahren zog Werner Schatz sich zunehmend zurück. In der hebräischen Bibel ist es ein Zeichen für Segen, wenn jemand sich «alt und lebenssatt» verabschieden darf. Ich vermute, dass Werner Schatz sich selbst am Ende so sah. Wir behalten sein segensreiches Wirken in würdigender Erinnerung.
Benedict Schubert, Pfarrer an der Peterskirche