Dinah Hess arbeitet als ökumenische Gefängnisseelsorgerin im Untersuchungsgefängnis Waaghof und im Gefängnis Bässlergut: Die Evangelisch-reformierte Pfarrerin besucht Menschen aller Religionen. Die Kraft dazu gibt ihr der Glaube.
Was kann eine Pfarrerin für einen Strafgefangenen oder für einen Menschen in Untersuchungshaft schon tun? Die Frau oder der Mann bleibt eingesperrt, an seinem Schicksal kann sie nichts ändern. «Das Wichtigste», sagt Gefängnisseelsorgerin Dinah Hess, sei «da sein und zuhören». Für die Menschen im Gefängnis sei es ungeheuer wichtig, jemandem ihre eigene Perspektive schildern zu können. «Sie erzählen mir ihre Geschichte. Bei mir kommt es nicht darauf an, was sie sagen, es hat keine Konsequenzen.» Was die Gefangenen Dinah Hess anvertrauen, bleibt vertraulich. «Ich habe Schweigepflicht und ich habe Zeit. Ich habe kein Programm. Ich schenke den Gefangenen meine Zeit ohne Vorgaben. Bedingungslos.» Sie könne nachfragen und schwere Schicksale oder schwierige Wege anerkennen. «Ich kann dem Menschen Verständnis schenken.» Verständnis für eine Straftäterin, einen Straftäter? «Verständnis für den Menschen, nicht für seine Tat», präzisiert Dinah Hess.
Ohnehin geht es in den Gesprächen mit der Seelsorgerin nicht nur um das Delikt und die Verurteilung, sondern auch um die Haft. «Beziehungsfragen sind zum Beispiel wichtig: Wie geht die Familie, wie gehen Freunde mit der Verurteilung um?» Nachdem das Urteil gesprochen ist, sei der Fall für die Justiz abgeschlossen. Es folgt das, was im Fachjargon Strafvollzug genannt wird: Es gilt, die Haft abzusitzen. Die Gefängnistüren schliessen sich, das Leben des Häftlings spielt sich innerhalb der engen Grenzen einer Strafvollzugsanstalt ab.
Bei ihren Besuchen begegne sie vielen verletzten und beschädigten Menschen. Woher nimmt Dinah Hess die Kraft, ihnen zuzuhören, sie aufzurichten? «Für mich spielt der Glaube eine sehr grosse Rolle», sagt die Pfarrerin. «Er gibt mir die Kraft, auf Augenhöhe auf die Menschen zuzugehen.» Sie wisse oft nicht, warum der Gefangene in Haft sei. «Ich versuche, den Menschen ohne Urteil zu begegnen», sagt Dinah Hess. «Mein Glaube gibt mir eine Form von Sicherheit, weil ich glaube, dass ich nicht alleine bin, dass Gott immer schon vor mir da ist. Er gibt mir die Gelassenheit, all die schlimmen Geschichten auszuhalten.»
Was heisst das, dass Gott schon vor ihr da ist? « Es bedeutet, dass es nicht auf mein Können ankommt», sagt Dinah Hess. Natürlich habe sie ihre Ausbildung und natürlich verhalte sie sich professionell. «Ich verlasse mich trotz meinem professionellen Arbeiten darauf, dass da etwas anderes wirkt. Ich vertraue auf Gott. Das gibt mir die Sicherheit, dass ich ganz normal auf die Menschen zugehen kann.» Manchmal wisse sie nicht, wer ihr gegenüber sitze. Manchmal sei sie auch angespannt. «Aber ich habe immer das Vertrauen darauf, dass ich nicht allein bin.»
Was glauben die Gefangenen? Die Religion oder die Konfession der Gefangenen spiele bei ihren Besuchen keine Rolle. «Natürlich freue ich mich, wenn jemand mit mir in der Bibel lesen oder eine Frage zum Glauben stellen möchte. Aber das kommt vom Gegenüber.» Gefangene, die von sich sagen, dass sie gläubig seien, sagen ihr, dass ihnen ihr Glaube helfe. «Sie können ihre Situation anders deuten und der Haft einen Sinn geben.» Zurzeit begleite sie einen Mann, der im Gefängnis angefangen habe, zu beten. «Er hat mir viele Fragen zum Beten gestellt. Ihm hilft es, sich seinen Schwierigkeiten zu stellen und Kraft zu schöpfen.»
Auch Dinah Hess zehrt von der Kraft, die ihr der Glaube gibt. Die Botschaft, die sie für ihre Gefangenen hat, gilt auch für sie selbst: «Gott ist mit uns im Leben, Gott ist auch mit uns im Gefängnis.»
Ohnehin geht es in den Gesprächen mit der Seelsorgerin nicht nur um das Delikt und die Verurteilung, sondern auch um die Haft. «Beziehungsfragen sind zum Beispiel wichtig: Wie geht die Familie, wie gehen Freunde mit der Verurteilung um?» Nachdem das Urteil gesprochen ist, sei der Fall für die Justiz abgeschlossen. Es folgt das, was im Fachjargon Strafvollzug genannt wird: Es gilt, die Haft abzusitzen. Die Gefängnistüren schliessen sich, das Leben des Häftlings spielt sich innerhalb der engen Grenzen einer Strafvollzugsanstalt ab.
Bei ihren Besuchen begegne sie vielen verletzten und beschädigten Menschen. Woher nimmt Dinah Hess die Kraft, ihnen zuzuhören, sie aufzurichten? «Für mich spielt der Glaube eine sehr grosse Rolle», sagt die Pfarrerin. «Er gibt mir die Kraft, auf Augenhöhe auf die Menschen zuzugehen.» Sie wisse oft nicht, warum der Gefangene in Haft sei. «Ich versuche, den Menschen ohne Urteil zu begegnen», sagt Dinah Hess. «Mein Glaube gibt mir eine Form von Sicherheit, weil ich glaube, dass ich nicht alleine bin, dass Gott immer schon vor mir da ist. Er gibt mir die Gelassenheit, all die schlimmen Geschichten auszuhalten.»
Was heisst das, dass Gott schon vor ihr da ist? « Es bedeutet, dass es nicht auf mein Können ankommt», sagt Dinah Hess. Natürlich habe sie ihre Ausbildung und natürlich verhalte sie sich professionell. «Ich verlasse mich trotz meinem professionellen Arbeiten darauf, dass da etwas anderes wirkt. Ich vertraue auf Gott. Das gibt mir die Sicherheit, dass ich ganz normal auf die Menschen zugehen kann.» Manchmal wisse sie nicht, wer ihr gegenüber sitze. Manchmal sei sie auch angespannt. «Aber ich habe immer das Vertrauen darauf, dass ich nicht allein bin.»
Was glauben die Gefangenen? Die Religion oder die Konfession der Gefangenen spiele bei ihren Besuchen keine Rolle. «Natürlich freue ich mich, wenn jemand mit mir in der Bibel lesen oder eine Frage zum Glauben stellen möchte. Aber das kommt vom Gegenüber.» Gefangene, die von sich sagen, dass sie gläubig seien, sagen ihr, dass ihnen ihr Glaube helfe. «Sie können ihre Situation anders deuten und der Haft einen Sinn geben.» Zurzeit begleite sie einen Mann, der im Gefängnis angefangen habe, zu beten. «Er hat mir viele Fragen zum Beten gestellt. Ihm hilft es, sich seinen Schwierigkeiten zu stellen und Kraft zu schöpfen.»
Auch Dinah Hess zehrt von der Kraft, die ihr der Glaube gibt. Die Botschaft, die sie für ihre Gefangenen hat, gilt auch für sie selbst: «Gott ist mit uns im Leben, Gott ist auch mit uns im Gefängnis.»